Der Erfolg der Digitalisierung der Intralogistik wird vor allem davon abhängen, ob …

Machen Sie mit bei der aktuellen Umfrage der Hochschule Esslingen! Sie will digitale Trends und die Verbreitung digitaler Technologien erfassen, den Gründen für die Hindernisse bei der Durchführung von Digitalisierungsprojekten auf die Spur kommen und Erfolgsfaktoren für Intralogistikprojekte identifizieren … und sie Ihnen anschließend zur Verfügung zu stellen.

Die Umfrage besteht nur aus fünf Fragen und kann in rund zehn Minuten beantworten werden. Falls Sie extrem wenig Zeit haben sollten, bitten wir Sie, zumindest die erste (offene) Frage „Der Erfolg der Digitalisierung der Intralogistik wird vor allem davon abhängen, ob…“ aus Ihrer Sicht zu beantworten.
Die weiteren vier Fragen drehen sich um aktuelle Trends in der Intralogistik sowie Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Zu den Trends und Erfolgsfaktoren gibt es jeweils eine Auswahlliste. Bitte kreuzen Sie nur die Trends bzw. Erfolgsfaktoren an, die Sie für relevant halten. Falls aus Ihrer Sicht in der Vorschlagsliste wichtige Aspekte fehlen sollten, einfach unten in den Freitextfeldern ergänzen.

Sie können sich an der Umfrage anonym beteiligen. Wer deren Ergebnisse haben möchte, gibt seine Mailadresse auf der ersten Seite der Online-Umfrage an. Bereits jetzt schon vielen Dank für Ihr Mitmachen! Hier ist der Link zur Umfrage:

https://www.surveygizmo.com/s3/4724791/Digitalisierung-der-Intralogistik

Die Umfrage wird unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hannes Winkler, Logistik und Mobilität, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Esslingen durchgeführt. Die I.N.Fachbeiräte ‚Wirtschaft‘ und ‚Wissenschaft‘ haben die Erstellung der Umfrage konzeptionell unterstützt und würden sich freuen, wenn Sie weitere kompetenzte Intralogistikerinnen und Intralogistiker auf diese Umfrage aufmerksam machen könnten.

Hochschule Heilbronn: Feierliches Jubiläum des Studiengangs Technisches Logistikmanagement

Am 25. Juli 2018 hat der Studiengang sein 10-jähriges Bestehen gefeiert. Rund 120 Gäste, darunter Vertreter von Partnerfirmen sowie ehemalige Studierende, die alle erfolgreich Karriere in der Wirtschaft machen, konnten sich zu aktuellen Entwicklungen in der Logistik informieren und austauschen.

In seiner Ansprache erinnerte Prof. em. Dr. Pferdmenges, erster Studiengangleiter des Studienganges, von der gemeinsamen Initiative der regionalen Wirtschaft und der Hochschule zur Gründung des Studienganges 2008. Anschließend berichtete Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Unkelbach, erster Fachbeirat des Studienganges, in seiner Festrede von der Umsetzung dieser Initiative und zeigte anhand zahlreicher Trends in der Logistik den Bedarf an entsprechenden Spezialisten auf: „Hätten wir den Studiengang nicht vor zehn Jahren gegründet, dann würden wir das spätestens jetzt machen“, so sein Fazit.
Im zweiten Teil stellten Studierende in einer bunten und interaktiven Präsentation Projekte vor, die gemeinsam mit zahlreichen Partnerunternehmen der Region wie Würth, Kaufland, viastore, Magna Cartops sowie PwC entstanden sind. Weitere regelmäßige Partner vergangener Projekte sind die Firmen Audi, Bechtle, Kärcher und Lidl. Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region ist ein zentraler Baustein des Studienganges und ermöglicht ein an aktuellen Entwicklungen und zukünftigen Bedarfen orientiertes Studium.

Mehr Informationen zur Jubiläumsfeier:  http://www.hs-heilbronn.de/10-jahre-tlm

Mehr Informationen zum Studiengang: https://www.hs-heilbronn.de/tlm

Schwedische Delegation besuchte das Intralogistik-Netzwerk BW e.V.

Die Königlich Schwedische Akademie für Ingenieurswissenschaften (IVA, siehe http://www.iva.se/en/) entsandte eine Delegation nach Baden-Württemberg, um sich über digitale Geschäftsmodelle in der Intralogistik zu informieren.

Die Akademie verleiht in Schweden jährlich den prestigevollen ‚Smart Industry-Preis‘, der in dieses Jahr aus einer Studienreise bestand. Die fünfzehn Vertreter aus den Gewinnerunternehmen, dem Akademievorstand und Forschungsinstituten wurde am 16. Mai 2018 von Prof. Dr. Michael Hauth, dem I.N.Vorsitzenden, an der Hochschule Mannheim empfangen, um sich dort unter anderem über das Industrie 4.0-Geschäftsmodell ‚Warehousing by the customers‘ informieren zu lassen. Das Geschäftsmodell ‚Warehousing by the customers‘ zeigt wie Shared Economy Konzepte mit Industrie 4.0-Mitteln umzusetzen sind. Der konkrete ‚Jeans-Case‘ legt das Effizienzpotential des Geschäftsmodells für die Umwelt durch die intelligente Reduktion der Verkehre offen. Der Fashion-Hersteller hat mit diesem Geschäftsmodell einen direkten Kontakt und Marketing-Kanal zum Endkunden und gewinnt die Hoheit über seine Supply Chain.

Indoor-Lokalisierung: Ein Schlüssel zur Industrie 4.0. Was ist gerade wo zu finden? I.N. zeigt ‚smart practices‘

Produktivitätssteigerung, Erhöhung der Qualität, der Arbeitssicherheit sowie Kostenoptimierung – das alles sind Ziele, die durch eine smarte Anwendung von Lokalisierungstechnologien in Innenräumen erreicht werden können.

Folglich war das LogiMAT-Vortragsforum am 15.03.2018 mit mehr als hundert Fachbesuchern gut besucht, zu dem Dr.-Ing. Klaus Schmitt, Vorstandsmitglied im Intralogistik-Netzwerk in Baden-Württemberg e.V. und beruflich für die Pepperl + Fuchs GmbH tätig, weitere Experten eingeladen hatte.

Zum Auftakt berichtete Lutz Schütte über Pilotierungen mit zwei unterschiedlichen Lokalisierungslösungen in seinem Unternehmen, der PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co KG. Trotz ausgereifter Algorithmen für die Lagerhaltung zeige die Praxis, dass die Schnelldreher nicht immer auf den am besten erreichbaren Plätzen bevorratet würden. Sein Ziel war es daher, die realen Kommissionierwege zu erfassen, um daraus ‚Heat-Maps‘ für eine optimierte Lagerhaltung zu generieren. Hierfür schaltete er den Handscannern seiner Mitarbeiter zwei unterschiedliche Sendertypen auf: zum Einsatz kamen marktgängige Bluetooth- und Ultraschall-Techniken. Untersucht wurden Lager mit der Größe von 400 qm, in denen jeweils 22 Empfänger positioniert worden waren. Dabei schnitt das akustische System in der Erfassungsgenauigkeit etwas besser ab als Bluetooth. Die installierten Systeme erbrachten ausreichend klare Informationen für die zurückgelegten Fußwege. Allerdings konnte der Zugriff auf die jeweiligen Fachböden damit nicht identifiziert werden. Die Installationen beanspruchten ein bis zwei Tage und ließen sich kabellos lösen. http://www.phoenixgroup.eu

Der Erfassungsgenauigkeit widmete sich Dietmar Deppisch von ecom instruments GmbH ausführlicher. Bluetooth Low Energy (BLE) wird derzeit bevorzugt für die Lokalisierung von Fahrzeugen und Personen wie z. B. Gabelstaplern eingesetzt. Das empfangene Signal schwanke relativ stark, weil die Beacons kein gleichmäßiges Abstrahlungsfeld hätten und zudem Körper und Metalle die Signale abschirmten. So werde nur eine Genauigkeit von circa 8 m erreicht. Als Smartphone-Standard sei es jedoch leicht verfügbar und müsse lediglich in eine Karte eingearbeitet werden, um eine Indoor-Lokalisierung zu ermöglichen. Würden Rechenverfahren zugeschaltet (mittels zusätzlicher Trilateration und/oder Erfassung der Signalstärke), könne die Genauigkeit bis auf rund 2 m gesteigert werden. Damit sei neben dem Positioning zusätzlich auch Tracking und Routing möglich. Werde anstelle einer clientseitigen Lokalisierung eine serverseitige Positionionsbestimmung eingerichtet und UWB anstelle von BLE verwendet, lasse sich die Genauigkeit auf 30 cm steigern, so dass auch Güter zuverlässig erfasst werden. Allerdings sei dann auch der Installationsaufwand deutlich höher. Sein Zeitvergleich zwischen den Jahren 2011 und 2017 zeigte auf, dass die Kosten für Geräte und Installationszeit industrieller Indoor-Lokalisierungen bereits um fünf Sechstel gesunken sind – und die Entwicklung gehe sehr dynamisch weiter. http://www.ecom-ex.com
Vortragsfolien (pdf, 21 Seiten).

Die Kinexon GmbH setzt bevorzugt UBW für die hochgenaue Echtzeit-Lokalisierung ein. Wie Nikolai von Loeper ausführte, arbeitet UBW mit aktiven Signalen, d. h. die Tags bzw. Signalgeber benötigen Energie (Batterie, Akku oder Kabel). Dafür erreicht die Technologie eine relativ hohe Reichweite bei gleichzeitig guter Genauigkeit für die Positionsbestimmung von Personen und Fahrzeugen. Ob optisch, ob funkbasiert oder ob akustisch – aus physikalischen Gründen gelten alle gängigen Lokalisierungsverfahren als relativ anfällig gegenüber Störgrößen. Diese Thematik lässt sich derzeit nur durch das Zusammenspiel von ausgefeilter Technik und durchdachten Algorithmen lösen. http://www.kinexon.com

Daher war Karin Loidl vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS überzeugt, mit dem hochfrequenten Mobilfunkstandard 5G eine Lösung der Zukunft vorstellen zu können. 5G liege in der Genauigkeit und Reichweite zwischen GPS und LTE, also bei ca. 15 bis 30 cm. Es eigne sich damit gut für das Tracken von Waren. Bei größerer Installationsdichte lasse sich die Genauigkeit weiter steigern. Das System könne kabellos arbeiten. Allerdings sei eine Synchronisation nötig. Die Technik werde in fünf bis sieben Jahren verfügbar sein. Derzeit werde in intensiv an unterschiedlichen Anwendungsszenarien geforscht. http://www.iis.fraunhofer.de
Vortragsfolien (pdf, 12 Seiten).

Fazit: Die Indoor-Lokalisierung darf als ein – wenn nicht der – wesentlicher Baustein für Industrie 4.0-Lösungen gelten. Bei den Echtzeit-Ortungssystemen gibt es große Entwicklungsfortschritte. Bereits heute lassen sich die verfügbaren Lösungen unter vertretbarem Aufwand für Intralogistik-Aufgaben einsetzen. Die technologische Entwicklung ist sehr dynamisch, was für die Zukunft vielfältige Anwendungsfälle erwarten lässt.

Personalentwicklung 4.1: Gamifikation & Job-Rotation? Konzepte für attraktive, zukunftsfähige Jobs in der Logistik

Das Personalmanagement in der Logistik steht vor vielfachen Herausforderungen. Um nur drei zu nennen: Fachkräfte sind sehr knapp. Das Logistik-Personal wird teils körperlich, teils kognitiv stark belastet. Und die neuen Technologien und Management-Prinzipien fordern eine rasche Adaption.

Daher richtete Prof. Dr. Michael Hauth, als Vorstandsvorsitzender des Intralogistik-Netzwerks in Baden-Württemberg e.V. und als Professor für Logistik und Einkauf der Hochschule Mannheim, zusammen mit weiteren sachkundigen Referenten ein Vortragsforum während der LogiMAT am 15.03.2018 aus, deren Anregungen und Praxisbeispiele erfolgversprechende Wege aufzeigen, derartige Herausforderungen zu meistern. https://www.wing.hs-mannheim.de/

Johannes Scheuermann leitet bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG rund 850 Mitarbeiter im Lager und Logistikbereich. Dort wurde die Personaleinsatzplanung durch ein Job-Rotation-Konzept flexibilisiert, um Lücken im täglichen Betrieb zu schließen. Zusammen mit dem Betriebsarzt und der Mitarbeitervertretung ließ sich nach einer eineinhalbjährigen Planungs- und Einführungsphase nicht nur eine gleichmäßigere Auslastung unter der Woche erreichen. Zusätzlich wurde ein Verzicht auf die bei der Belegschaft ungeliebte Samstagsarbeit möglich. Er betonte, wie wichtig es ist, derartige Erfolge zu kommunizieren. Außerdem riet er dazu, die Mitarbeiter-Vereinbarungen einfach, klar und transparent zu halten. Für Logistikleiter sei es von großer Bedeutung, bei der Entwicklung und Umsetzung von Job-Rotation-Konzepten eine Balance zwischen Aufwand und Nutzen zu wahren. https://www.wuerth.de/

Aus seinen langjährigen Erfahrungen bei der GEBHARDT Fördertechnik GmbH schöpfte Michael Woitsch und erläuterte, wie sich die Personal-Ausfallzeiten in der halbautomatischen Kommissionierung deutlich reduzieren lassen: Zwar sei die Über-Eck-Kommissionierung im Hinblick auf Raumansprüche und Anlageninvestition häufig die günstigere Variante, sie verlange den operativ Tätigen jedoch viele Rumpfdrehungen ab. Wenn also mehr Leistung bzw. eine hohe Zugriffszahl gefordert sei oder schwere Güter zu handhaben wären, empfehle sich das parallele Kommissionieren. Dort sei eine individuelle Arbeitshöhenanpassung eher möglich und damit dann auch eine gute Voraussetzung für eventuelle Job-Rotationen gegeben. http://www.gebhardt-foerdertechnik.de

Mit den veränderten Anforderungen an das Personal in Produktion und Logistik befasste sich Dr.-Ing. Christian Barysch von io-consultants GmbH + Co. KG. Sie beeinflussen bereits den Berater- und Planeralltag, indem neue Analyse- und Planungsmethoden zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Belastungssimulationen. Aus diesen veränderten Planungsprozessen resultieren Änderungen im Arbeitsumfeld, wie z. B. die Einrichtung alternsgerechter Arbeitsplätze. https://de.io-consultants.com/

Diesen Gedanken griff Dr.-Ing. Dirk Marrenbach vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Technologiemanagement auf. Dort entwickelt eine Projektgruppe den ‚Integralen Belastungsmonitor‘ als Teil einer Planungsmethodik. Mittels eines Schnellanalyse-Tools, das sowohl die körperliche als auch die geistige Belastung am Arbeitsplatz kriteriengestützt erfasst, können Problemarbeitsplätze rasch und nachvollziehbar identifiziert werden. Ein Ursache-Wirkungs-Tool und ein Gestaltungskatalog bieten weitere Anregungen nicht nur zur Verbesserung der Einrichtung von Arbeitsplätzen, sondern auch zur Optimierung von Kommunikation und Organisation im Unternehmen.  https://www.iao.fraunhofer.de

Bei der WLC Würth-Logistik GmbH & Co. KG arbeiten rund 500 Menschen in teilweise sehr körperbeanspruchenden Tätigkeiten. Monika Emmert schildete, welche einzelnen Maßnahmen in der Belegschaft gut angenommen werden, um fit und leistungsstark zu bleiben. Dabei hat das Unternehmen viel Phantasie entwickelt: Die Angebote reichen von der Kooperation mit externen Fitness-Anbietern über Yoga-Training im Betrieb und Kochkurse bis zu einem gemeinsamen Wandertag und Obstkörben in Besprechungen. Damit habe sich nicht nur das Arbeitsklima verbessert und die Identifikation mit dem Unternehmen – sogar der Krankenstand ist schon leicht gesunken. http://www.wlc-online.com/

Der Vortrag von Prof. Dr. Sven Völker aus der Hochschule Ulm, dargestellt von Professor Hauth, schilderte, was Unternehmensmitarbeiter über Industrie 4.0 wissen müssen und wie sie es lernen können. Ein von mehreren Hochschulen entwickeltes haptisches Planspiel mit dem Namen ‚Industrie 4.0 aus dem Koffer‘ lässt sich sowohl bei operativ Tätigen als auch im Management – oder in gemischten Gruppen – einsetzen. Es lehrt die Grundprinzipien von Industrie 4.0 und erzeugt bei den Teilnehmenden ein gemeinsames Verständnis davon. So bietet das Planspiel eine Basis für die Entscheidung: Brauchen wir Industrie 4.0 im Betrieb oder nicht? http://www.hs-ulm.de/ibl

Fazit: Es gibt vielfältige Ansätze, Logistik-Jobs attraktiver zu gestalten und die eigene Belegschaft weiter zu entwickeln – selbst kleinere Unternehmen können im Personalbereich punkten. Ob und inwieweit die Grundprinzipien einer Industrie 4.0 ein Unternehmen voranbringen können, sollte ebenfalls unter Einbeziehung der Belegschaft „durchgespielt“ werden.